ONKOLOGIE

Immer häufiger wird bei unseren Hunden und Katzen Krebs festgestellt. Die Haltungsbedingungen und die medizinische Versorgung unserer tierischen Freunde verbessern sich stetig. Vielen Krankheiten kann dadurch vorgebeugt werden und andere Krankheiten die früher fatal für Hund und Katze waren, sind heute heilbar. Die Lebenserwartung verlängert sich immer weiter. Dadurch treten bei unseren Haustieren immer öfter Tumore auf. Heute ist Krebs die häufigste chronische Erkrankung bei Hund und Katze. 45% aller Hunde und 30% aller Katzen, die älter als 10 Jahre sind, sterben an einem Tumor.

Um die Lebensqualität betroffener Tiere und ihrer Besitzer zu verbessern, bieten wir in der Tierarztpraxis Bahnstraße Wolkersdorf die umfassende Diagnostik und Therapie von Tumoren an.

Diagnostik

Bei dem Verdacht auf einen Tumor ist der erste Schritt die Diagnostik. Durch Gewebeproben kann festgestellt werden, ob es sich um einen Tumor handelt und es kann die genaue Tumorart bestimmt werden. Die einfachste Methode hierfür ist eine sogenannte Feinnadelaspiration (FNA). Mit einer dünnen Nadel werden Zellen aus der Umfangsvermehrung entnommen und in einem Labor analysiert. Dies geschieht ohne Sedierung und ist nicht schmerzhafter als beispielweise eine Impfung. Allerdings ist diese Methode nicht immer diagnostisch. In dem Fall kann eine größere Gewebeprobe entnommen werden. In diesem Fall ist eine Sedierung nötig.


Nach dem die Tumorart bestimmt wurde werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um mögliche Metastasen im Körper zu suchen. Dafür werden bildgebende Verfahren wie z.B. Ultraschall, Röntgen oder Computertomographie verwendet.


Anschließend wird abhängig von der Art und dem Stadium der Erkrankung ein Behandlungsplan für den Patienten erstellt und die Prognose besprochen.


Therapie

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Tumoren. Dazu gehören die chirurgische Entfernung, Chemotherapie und Strahlentherapie. Wird der Tumor früh genug diagnostiziert kann er oft geheilt werden. Aber auch in späteren Stadien kann die Lebensdauer verlängert und die Lebensqualität deutlich verbessert werden.


Chemotherapie

Bei der Chemotherapie wird der Tumor mit Medikamenten behandelt, welche das Wachstum und die Vermehrung der Tumorzellen verlangsamen oder sogar aufhalten können. Je nach dem um welche Tumorart es sich handelt kann die Chemotherapie intravenös oder auch oral erfolgen.


Im Vergleich zur Chemotherapie beim Menschen ist die Chemotherapie bei Hund und Katze schonender. Anders als beim Menschen kommt es bei der Chemotherapie bei Hund und Katze um ein Vielfaches seltener zu Nebenwirkungen, und falls diese doch auftreten, sind sie viel milder. 60% der Tiere, welche eine Chemotherapie erhalten, haben gar keine Nebenwirkungen. Bei 30% kommt es lediglich zu leichten Nebenwirkungen (wie beispielsweise Durchfall und Erbrechen) bei der ersten Gabe der Medikamente. Sollten Nebenwirkungen auftreten werden diese sofort behandelt und die Chemotherapie wird entsprechend angepasst.


Tumorchirurgie

Abhängig von der Tumorart und des Stadiums kann durch die chirurgische Behandlung entweder der gesamte Tumor entfernt und dadurch geheilt werden, oder die Tumorgröße verringert werden. Falls es nicht möglich ist den gesamten Tumor zu entfernen, wird die chirurgische Entfernung mit Chemotherapie, metronomischer Chemotherapie oder Bestrahlung kombiniert.


Metronomische Chemotherapie

Die metronomische Chemotherapie stellt eine Alternative für die klassische Chemotherapie dar. Bei der metronomischen Chemotherapie wird das Medikament in niedrigen Dosen täglich in Form von Kapseln verabreicht.


Sie kann bei Fällen angewandt werden in denen andere Behandlungsmethoden nicht möglich oder uneffektiv wären. Sie kann aber auch unterstützend zusammen mit anderen Therapieformen wie z.B. der chirurgischen Entfernung oder Bestrahlung durchgeführt werden.

 

Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie wird ionisierende Strahlung genutzt, um das Wachstum von Tumorzellen zu verlangsamen oder sogar ganz zu stoppen. Die Strahlentherapie kann entweder als alleinige Therapie oder als unterstützende Therapie (zusätzlich zur Chemotherapie oder chirurgischen Tumorentfernung) durchgeführt werden. Die Strahlentherapie erfolgt in Narkose.



Häufige Tumorarten beim Hund und Katze


Lymphom

Das Lymphom ist eine Tumorart welche von den Lymphozyten ausgeht.

Das Lymphom gehört zu den Tumorerkrankungen, welche beim Hund am häufigsten auftreten. Es gibt verschiedene Arten von Lymphomen, welche sich durch ihre Symptome unterscheiden. Am häufigsten tritt das multizentrische Lymphom auf. Bei diesem kommt es zur Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten. Weiters sind unspezifischen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Fieber, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit typisch für die Erkrankung. Neben dem multizentrischen Lymphom gibt es unter anderem auch das Lymphom der Haut. Hier kommt es zu Symptomen wie Juckreiz, Haarausfall und Schuppenbildung.


Für eine genaue Unterscheidung um welches Lymphom es sich handelt und um eine Prognose zu stellen ist neben der Klinischen Untersuchung ein Lungenröntgen (um Metastasen auszuschließen) sowie ein aktuelles Blutbild wichtig. Zudem werden Zellen des Lymphknotens benötigt welche durch eine Feinnadelaspiration gewonnen werden. Diese ist nahezu schmerzlos und kann ohne Sedierung durchgeführt werden. Die gewonnene Probe wird dann zu einem Pathologen geschickt, der diese untersucht und klassifiziert. Danach kann je nach Art des Lymphoms eine geeignete Therapie angewandt werden. 


Die Therapie der Wahl des Lymphoms beim Hund ist die Chemotherapie. Die Remissionsrate beträgt beim Hund 80-95%.


Wie beim Hund unterscheidet man auch bei der Katze unterschiedliche Arten des Lymphoms.  Bei der Katze ist das sogenannte intestinale Lymphom (ein Tumor des Magen-Darmtraktes) am häufigsten.
Betroffen sind vor allem männliche Tiere sowie Siamesen. Die Symptome sind sehr unspezifisch. Bei 90% der Katzen kommt es zu einem schnellen Gewichtsverlust. Weiters treten Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit oft mit der Erkrankung auf. Für die Diagnostik ist ein Ultraschall und ein Blutbild empfehlenswert. Häufig ist die Erkrankung mit einem niedrigen B12 Spiegel einhergehend. Sollte der Verdacht bestehen, dass Ihre Katze an einem Lymphom leidet, ist es wichtig eine Probe des Tumors zu gewinnen. Abhängig von der Lokalisation ist hierfür eine Endoskopie oder eine Laparotomie (Eröffnung des Bauches) notwendig. Diese wird dann ebenso von einem Pathologen beurteilt und man kann die geeignete Therapieart wählen.


Weitere häufig vorkommende Lymphome bei der Katze sind das Lymphom der Niere (Renales Felines Lymphom) und das Lymphom der Nase (Nasales felines Lymphom).


Die Therapie der Wahl ist bei einem intestinalen Lymphom und dem renalen Lymphom der Katze die Chemotherapie. Beim Nasalen Lymphom hat zudem die Bestrahlung eine große Bedeutung. 


Mammatumor

Tumoren in der Milchleiste, die sogenannten Mammatumore, sind die Tumorart, welche bei unkastrierten Hündinnen am häufigsten vorkommen. Meist treten Mammatumore bei Hündinnen im Alter zwischen 7 und 13 Jahren auf, es können aber ebenso jüngere Tiere betroffen sein.

Die gute Nachricht ist, dass das Risiko der Entstehung eines Tumors der Milchleiste durch die Kastration stark verringert werden kann. Allerdings muss die Kastration dafür spätestens nach der 3. Läufigkeit erfolgen. Eine Kastration zu einem späteren Zeitpunkt hat keine Auswirkung mehr auf das Risiko an einem Mammatumor zu erkranken.


Die Therapie der Wahl bei Mammatumoren bei Hündinnen ist die chirurgische Entfernung. 


Bei Katzen ist der Mammatumor der 3. häufigste Tumor. Im Vergleich zum Hund sind Mammatumore bei Katzen invasiver und bilden öfter Metastasen. Auch bei Katzen sind ältere Tiere (10-12 Jahre) am häufigsten betroffen. Eine frühe Kastration kann auch bei Katzen das Risiko um ein vielfaches senken.


Bei kleinen Mammatumoren ist die Therapie der Wahl die chirurgische Entfernung. Ist der Tumor bereits größer kann eine zusätzliche Chemotherapie notwendig sein.

Tierarztpraxis Bahnstraße Wolkersdorf_Onkologie Röntgen Krebs
Tierarztpraxis Bahnstraße Wolkersdorf_Onkologie Röntgen

FAQs (frequently asked questions, häufig gestellte Fragen) 

„Mein Tier hat einen „Knubbel“. Was soll ich tun?“

Bei Umfangsvermehrungen (also „Knubbeln“) ist es wichtig Ihr Tier möglichst bald einem Tierarzt vorzustellen. Um feststellen zu können, worum es sich tatsächlich handelt, müssen weitere diagnostische Schritte eingeleitet werden, denn nur durch Ansehen und Abtasten kann Ihnen kein Tierarzt eine Diagnose stellen. Um fest stellen zu können, ob es sich um einen Tumor handelt, muss eine Gewebeprobe entnommen werden. Sollte es sich um einen Tumor handeln wird im gleichen Zug auch die Tumorart bestimmt.


„Wie wird Krebs diagnostiziert?“ 

Üblicherweise ist der erste Schritt in der Diagnostik eine Feinnadelaspiration. Dabei wird mit einer dünnen Nadel in die Umfangsvermehrung gestochen und eine kleine Menge der Zellen entnommen. Dies ist nicht schmerzhafter als beispielsweise eine Impfung und kann bei den meisten Hunden und Katzen ohne Narkose durchgeführt werden. Die entnommenen Zellen werden in ein Labor gesendet.

In seltenen Fällen kann durch die Feinnadelaspiration keine genaue Diagnose gestellt werden. In diesem Fall wird eine Biopsie der Umfangsvermehrung durchgeführt. Dabei wird unter einer kurzen Sedierung ein Teil der Umfangsvermehrung entfernt und in ein Labor eingeschickt.


„Mein Tier hat Krebs. Kann man irgendwas machen?“ 

Ja, Krebs kann bei Hund und Katze therapiert werden. Bei uns in der Tierarztpraxis Bahnstraße Wolkersdorf bieten wir neben der Diagnostik auch die Therapie von Krebs an. Abhängig davon um welche Art von Tumor es sich handelt und davon, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist, stellen wir einen individuellen Behandlungsplan zusammen.



„Ist Krebs heilbar?“ 

Abhängig davon um welche Tumorart es sich handelt und davon in welchem Stadium sich der Tumor befindet, kann Krebs heilbar sein. 


„Wie lange dauert die Chemotherapie?“ 

In der Tierarztpraxis Bahnstraße Wolkersdorf stellen wir für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan zusammen. Die genaue Dauer der Chemotherapie hängt von der Art und dem Stadium des Tumors ab. Üblicherweise dauert die gesamte Chemotherapie mehrere Wochen bis Monate und die Abstände zwischen den einzelnen Behandlungen betragen zwischen 1-4 Wochen.


„Ist die Verabreichung der Chemotherapeutika schmerzhaft?“ 

Korrekt durchgeführt ist die intravenöse Verabreichung der Chemotherapeutika nicht schmerzhaft. Die Verabreichung oraler Chemotherapeutika unterscheidet sich für Ihr Tier nicht von der Verabreichung anderer Tabletten oder Kapseln.



„Verliert mein Tier durch die Chemotherapie seine Haare“? 

Anders als beim Menschen verlieren unsere Haustiere infolge einer Chemotherapie ihre Haare nicht vollständig. Es kann jedoch zu leichtem Haarausfall kommen. 


„Was sind die häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie“? 

Bei Haustieren treten nur selten Nebenwirkungen bei der Chemotherapie auf. Nur 30% der Patienten haben milde Nebenwirkungen wie Erbrechen oder Durchfall.


„Hat die Chemotherapie Auswirkungen auf das Verhalten meines Haustieres“? 

Direkt nach der Verabreichung der Chemotherapie kann es zu Müdigkeit, selten zu leichtem Durchfall und Erbrechen kommen. Prinzipiell hat die Chemotherapie selbst allerdings keine Auswirkungen auf das Verhalten Ihres Tieres. Wenn die Chemotherapie anschlägt, sollte sich allerdings der Gesundheitszustand Ihres Tieres verbessern.



„Gibt es Vorsichtsmaßnahmen, die ich treffen muss, wenn mein Hund oder meine Katze eine Chemotherapie bekommt“? 

Im Umgang mit Ihrem Tier müssen Sie während der Chemotherapie nichts ändern. Das Einzige, worauf Sie achten sollten, ist Ausscheidungen wie Harn und Kot nur mit Handschuhen anzugreifen.


„Ich habe ein Kleinkind zu Hause - muss ich nach der Chemotherapie auf etwas spezielles achten?“ 

Aus Sicherheitsgründen werden bei Hunden und Katzen, welche im selben Haushalt mit Kleinkindern, Babys oder Schwangeren leben, keine Chemotherapien durchgeführt.


FRAGEN ODER TERMINWÜNSCHE

Sie haben Fragen oder Terminwünsche
bezüglich einer
onkologischen Untersuchung in der Tierarztpraxis Bahnstraße Wolkersdorf?
Dann stehen wir Ihnen gerne für Informationen zur Verfügung.

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